TäterInnen

An dem rassistischen Pogrom waren tausende Menschen aktiv beteiligt. Neben organisierten Neonazis beteiligten sich an den Übergriffen auch rassistische Jugendliche und Anwohner*innen. Mehrere tausend Menschen unterstützen die Gewalttäter*innen, indem sie applaudierten oder den Polizeieinsatz erschwerten. Nur wenige der Gewalttäter*innen mussten strafrechtliche Konsequenzen fürchten: Von über 400 Ermittlungsverfahren wurden die meisten eingestellt. Insgesamt 14 Menschen wurden zu Haftstrafen von maximal 3 Jahren verurteilt, von denen 10 zur Bewährung ausgesetzt wurden. Neonazistische Organisationen und Parteien versuchten seit 1990 in den ostdeutschen Bundesländern Fuß zu fassen und stießen dabei teils auf großes Interesse. Auch in Lichtenhagen wurden vor dem Pogrom massenhaft neonazistische Flugblätter verteilt. Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen wurde in der neonazistischen Szene als Erfolg bewertet. In den folgenden Wochen kam es zu […]

An dem rassistischen Pogrom waren tausende Menschen aktiv beteiligt. Neben organisierten Neonazis beteiligten sich an den Übergriffen auch rassistische Jugendliche und Anwohner*innen. Mehrere tausend Menschen unterstützen die Gewalttäter*innen, indem sie applaudierten oder den Polizeieinsatz erschwerten.

Nur wenige der Gewalttäter*innen mussten strafrechtliche Konsequenzen fürchten: Von über 400 Ermittlungsverfahren wurden die meisten eingestellt. Insgesamt 14 Menschen wurden zu Haftstrafen von maximal 3 Jahren verurteilt, von denen 10 zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Neonazistische Organisationen und Parteien versuchten seit 1990 in den ostdeutschen Bundesländern Fuß zu fassen und stießen dabei teils auf großes Interesse. Auch in Lichtenhagen wurden vor dem Pogrom massenhaft neonazistische Flugblätter verteilt.

Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen wurde in der neonazistischen Szene als Erfolg bewertet. In den folgenden Wochen kam es zu einem Anstieg rechter Gewalttaten im gesamten Bundesgebiet.

Vollbildanzeige

Rechte Gewalt ist leider kein Thema der Vergangenheit in Rostock. 2004 wurde Mehmet Turgut durch Neonazis des NSU-Terrornetzwerks in Rostock ermordet.

2019 zählte die Beratungsorganisation LOBBI 89 gewalttätige rechte Angriffe in Mecklenburg-Vorpommern, von denen 127 Menschen direkt betroffen waren. Statistisch gesehen ereignete sich 2019 alle vier Tage eine rechte Gewalttat in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein Mitarbeiter von LOBBI berichtet, was sich seit 1992 verändert hat: